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Schauberichte / Schausaison 2022

 

HSS Thüringer Barthühner und Thüringer Zwerg-Barthühner in Nohra 2022

Nur 220 Tiere wurden zur HSS 2022 in Nohra den Preisrichtern gemeldet, insgesamt kann man resümieren, dass die Einschränkung des Ausstellungswesens bedingt durch 3 Jahre Corona Pandemie und die anhaltende Geflügelseuchensituation nicht förderlich für die deutsche Rassegeflügelzucht war und ist.

Eine Meldezahl von 220 Tieren in beiden Varianten sind für eine Hauptsonderschau einfach zu wenig

und kann und darf uns als Sonderverein nicht zufriedenstellen.

 

Die Preisrichter Erhard Sticher, Bernd Schneider, Stefanie Walter und Matthias Apfel waren für die Bewertung der Tiere vorgesehen und eingeteilt,

leider musste Stefanie Walter aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.

Ihr Bewertungsauftrag wurde auf die anwesenden Preisrichter am Bewertungstag kurzerhand aufgeteilt.

Nach einer gemeinsamen Begutachtung der Tiere und einer gemeinsamen Abstimmung zum einheitlichen Vorgehen,

bei bestimmten Zuchtschwerpunkten der einzelnen Farbenschläge, begann jeder seine ihm zugeteilten Tiere und Farbenschläge zu bewerten.

Mein Bewertungsauftrag umfasste die Farbenschläge Blau, Gelb, Gold-Schwarzgetupft, Silber-Schwarzgetupft

und Chamois-Weißgetupft der Großrasse und der weiße Farbenschlag der Zwerge.

Die Kollektion der Zwerge im weißen Farbenschlag wurde von zwei Ausstellern präsentiert (4,8),

eine einheitliche Darstellung in Typ, Rückenlinienverlauf und Landhuhnform zeigte sich den Preisrichter.

Einzelne Wünsche beschränkten sich auf Idee mehr Backenbartfülle, feuriger in der Gesichtsblüte, Kammschnitt gleichmäßiger,

sowie reiner in der Mantelfarbe. Das Spitzentier zeigte L. Braumann mit einer 0,1 (Bewertung „vorzüglich“).

 

Ein momentan auftretendes Problem ist die Augenfarbe der Zwerge. Im Standard wird ein Orangerot gefordert, leider treten in den Zuchten immer wieder komplett dunkle Irisfarben (Negeraugen) und dunklere Einlagerung in der orangen Iris auf.

Beide Vorkommnisse sind nicht das Zuchtziel und müssen zurückgedrängt werden, die anwesenden Preisrichter einigten sich darauf wie folgt vorzugehen,

um zukünftige Diskussionen und Enttäuschungen auszuschließen.

Tiere mit komplett dunkler Irisfarben erhalten einen Mängeleintrag und können keine "Sg-Bewertung mehr erhalten.

Tiere mit pigmentierter farblicher Einlagerung bekommen es als Wunsch auf die Bewertungskarte eingetragen.

Zukünftig muss trotz aller Seltenheit des Farbenschlags, auf eine orangene Irisfarbe zuchtmäßig hingearbeitet werden,

denn beim Vergleich mit der Großrasse ist dieses Problem weitgehend unbekannt.

 

2,6 blaue Barthühner waren angetreten, die Einheitlichkeit der Rassemerkmale war einfach beeindruckend.

Die Hähne mit kräftigen Körperbau, prima Rückenlinie und Bartfülle sowie dunklen Blauton ohne bräunliche Einlagerungen im Mantelgefieder.

Auch die Hennen überzeugten mit schnittiger Walzenform, freien Stand und sehr schönen Rückenschwung und Federbreite.

Zum Teil können die Hennen in der Grundfarbe noch eine Idee heller werden, um die Saumzeichnung noch besser hervorzuheben,

insgesamt schmälerten die Wünsche aber nicht den starken Auftritt dieser Kollektion (Bewertung „vorzüglich“ auf 1,0 für M. Degenhardt).

 

 4 gelbe Thüringer Barthühner stellte Zfr. Eckard Lehmann zur Schau.

Einer der 1,0 hatte leider seinen BDRG-Bundesring vergessen, dem zweiten Hahn fehlte es an Bartfülle und Ausstellungsreife.

Die zwei Hennen konnten mit gleichmäßigen Mantelfarbe aufwarten und auch in Bartfülle und Kopfpunkten konnten sie überzeugen.

Formlich wünschte ich sie mir im Rumpf gezogener und freier im Stand.

Der gelbe Farbenschlag gehört mittlerweile zu den Raritäten in der Farbschlagpalette der großen Barthühner

und benötigt unbedingt neue Mitstreiter, um den Farbenschlag auf eine breitere Basis zu stellen.

Also wer möchte sich der Herausforderung stellen?

 

Unsere drei Paradefarbenschläge stellten wieder das Gro der ausgestellten großen Barthühner, dass bedeutet das der Aufwärtstrend dieser attraktiven Farbenspiele weiter anhält.

Die gezeigten Gold-schwarzgetupften (6;14) von 4 Ausstellern, überraschten in Quantität und Qualität.

Bei den Hähnen warteten sie gleich mit einem Spitzenvertreter nicht nur dieses Farbenschlages, sondern auch für diese Rasse auf.

Der Hahn aus Käfignummer 45 war dieser Spitzenhahn und hatte die Note „vorzüglich“ und Rassechampion redlich verdient.

Bei den anderen männlichen Vertretern gab es Wünsche in der Brustfülle, Gefiederfertigkeit, Schwanzaufbau, Tupfenbild und Kammschnitt,

alles in allen aber eine qualitativ hochwertige Kollektion an Hähnen.

Die Damen zeigten sich nicht ganz so ausgeglichen wie ihre männlichen Gegenparts. Unterschiede in der Grundfarbe,

ungleichmäßige Tupfen in Größe und Form, aber auch Probleme mit dem Kammschnitt führten auch zu unteren Noten.

Trotzdem behaupte ich das unser Zuchtfreund R. Stanitzek uns die besten Exemplare dieser Farbe der letzten Jahre vorstellte

und dafür verdient mit Note „vorzüglich“und „hervorragend“ ausgezeichnet wurde.

Die Silber-schwarzgetupften Tiere konnten qualitativ nicht an das Erreichte der letzten Jahre anknüpfen,

auch wenn hier immer noch auf einen hohen Niveau „gespielt“ wurde.

3 Aussteller präsentieren ihre Favoriten im männlichen und weiblichen Geschlecht.

10 Hähne und 12 Hennen stellten sich der Beurteilung, die Hähne recht unterschiedlich in der silbernen Grundfarbe und dem Zeichnungsbild.

Dem 1,0 mit reinem Silber fehlte es z.T. schon an Farbstoff im Schwanzgefieder,

andersrum waren Hähne mit relativ viel Farbstoff schon grenzwertig in der Intensität der Halsgefiederzeichnung

und in der Grundfarbe.

Hier muss weiter auf Ausgleich gesetzt werden, entscheidend dürfte wohl der jeweilige Verpaarungspartner sein.

Kräftiger Körperbau war bei allen Vertretern weitgehend vorhanden, auf die waagerechte Körperhaltung muss weiter geachtet werden,

hier stechen die Tiere von Altmeister W. Werner immer wieder aus der breiten Masse hervor.

Die Rückenlinie, der Schwanzaufbau und die Kammblattgröße konnte sich bei den meisten männlichen Tieren sehen lassen.

Die weiblichen Vertreterinnen bestachen mit einem Klasse Landhuhntyp, kräftiger Figur, genügend Standfreiheit und runder Bartform.

Die zwei gezeigten Hennen von Zuchtfreund. W. Werner stachen heraus und erhielten verdient die Note „vorzüglich“, hier passte alles.

Die übrigen Damen hatten Verbesserungspotenzial in der Tupfenverteilung, Tupfenform, besseren Kopfblüte und einen breiteren Kammzackenaufbau

(2 „vorzüglich“ , „hervorragend“ für W. Werner).

Die Kollektion der Chamois-weißgetupften mit 6,7 Tieren von 3 Ausstellern, leider blieben 2 Käfige leer, konnte überzeugen.

Einheitlich in den Figuren, ausgeglichen in der Grundfarbe und prima Tupfenbild war den ausgestellten Tieren eigen.

Den Hähnen hätte etwas mehr Brusttiefe und vollere Besichelung / Federbreite noch besser gestanden.

Die Hennen müssen in der runden Bartform und Bartfülle noch zulegen auch in den hohlrunden Rückenlinienverlauf haben sie noch Verbesserungsbedarf.

Die Henne von Altmeister D. Schubert zeigt das derzeit Machbare und wurde mit der Note „vorzüglich“ herausgestellt

(„vorzüglich“ D. Schubert, „hervorragend“ W. Werner).

 

Mein Fazit für das Zuchtjahr 2022 ist das die anhaltenden schlechten Bedingungen in der Rassegeflügelzucht der letzten Jahre

ihre Spuren in den Zuchten hinterlassen haben, kurzfristige Ausstellungsverbote, steigende Kosten für die Unterhaltung der Tiere,

Zuchtaufgaben und immer wiederkehrende Stallpflichten aufgrund von Seuchenausbrüchen sind wie eingangs schon erwähnt unserem Hobby nicht förderlich.

Doch dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen, denn das in unseren Zuchten großes Potenzial vorhanden ist beweisen unsere Züchter mit den ausgestellten Tieren auf unseren Haupt- und Sonderschauen jedes Jahr erneut.

 

Dieser Vergleich ist wichtig und bedarf weiterhin unserer Unterstützung.

 

Die gemeinsamen Treffen fördern den Zusammenhalt der Gemeinschaft und den Erhalt unser Thüringer Pausbäckchen, egal welche Höhen und Tiefen man gerade durchgeht!

 

Allen Züchtern wünsche ich ein erfolgreiches Zuchtjahr 2023!

 

Danke an Matthias Apfel für seinen Bericht

 

 

Die restlichen Farbschläge der HSS 2022

Die 7,13 großen schwarzen Barthühner wurden von drei Züchtern vorgestellt. Auch hier nur fast die Hälfte der Tiere der Vorjahre.

Die Qualität war trotzdem auf einem guten Niveau.

 

Probleme hatten einige Hähne mit unreiner Federfarbe, auch die Besichelung wurde einigen noch ausgereifter als Wunsch mitgegeben.

Die Bärte und Kämme waren bei allen in Ordnung.

 

Bei den meisten der 13 Hennen wurde Halskrause und ein voller Bart als Vorzug herausgestellt. Auch hier hatten einige Probleme mit der Gefiederfarbe.

Als Wunsch war mehrfach mehr Standfreiheit, ein gestreckterer Rumpf vermerkt und ein geöffneterer Schwanzaufbau gefordert.

In der gesamten Kollektion mussten nur zwei Tiere mit der Note „gut“ vorliebnehmen.

2 Mal „vorzüglich“ und 3 Mal „hervorragend“ für H. Weigandt.

 

Zwei Züchter zeigten 2,8 weiße Thüringer die mit reiner Mantelfarbe, ansprechenden Formen und meist feiner Lauffarbe überzeugen konnten,

Wünsche gab es im Schwanzaufbau und bei einigen im Kammschnitt.

 

Der Hahn in Käfig 22 hätte mit einem noch volleren Bart die Höchstnote erreicht, die dann die Henne in Käfig 24 verdient bekam.

1 Mal „vorzüglich“ und 2 Mal „Hervorragend“ für S. Heymel.

 

6 Hähne und 5 Hennen von 2 Züchtern wurden bei den rebhuhnhalsigen gezeigt. Größenunterschiede wurden bei den beiden Zuchten deutlich.

Mit ordentlichen Kämmen konnten die Hähne überzeugen,

Wünsche gab es bezüglich waagerechterer Haltung und in der Standfreiheit.

Die meisten Hennen konnten in Form und mit ansprechendem Nerv überzeugen, jedoch sollte die Rieselung noch zarter werden.

2 Mal „hervorragend“ für die ZG Schubert.

 

Eine Klasse für sich waren die schwarzen Thüringer Zwerg-Barthühner, gezeigt von zwei Züchtern.

Bei den 13 Hähnen und 10 Hennen gab es keine Note unter „sehr gut“.

 

Häufiger wurde als Wunsch fertigeres Halsgefieder und reinere Schwingenfarbe in der entsprechenden Spalte vermerkt.

In der Form, im Bart und im Grünglanz konnten die 1,0 überzeugen.

Mit gedrungenem walzenförmigen Rumpf und schönen runden Bärten konnten die Hennen überzeugen,

als Wunsch war mehrfach ein festeres Kammblatt und etwas breiter angesetzte Kammzacken zu lesen.

2 Mal „Vorzüglich“ H. Weigandt,

1 Mal L. Braumann, „hervorragend“ H. Weigandt.

 

Erfreulich die 2.6 roten Bartzwerge von einem Züchter.

Eine Augenweide der erste Hahn von M. Degenhardt, der zu Recht die Höchstnote erhielt. In Form und Farbe konnten auch die anderen Tiere gefallen.

Einigen Hennen fehlte es noch an etwas Gesichtsröte und Stabilität im Kamm und mussten daher mit unteren „sehr gut“-Noten vorlieb nehmen.

 

Drei Züchter beteiligten sich mit 7,10 gelben Bartzwergen, die mit einer Ausnahme mit „sehr gut“  und höher bewertet wurden.

Überzeugen konnten die Hähne in der Mantelfarbe und Form, lediglich noch nicht fertige Schwänze und zu große Kämme gaben Anlass zu Punktabzügen.

Die Hennen konnten mit schönen runden Bärten und ausgeprägter Halskrause überzeugen, einigen wurde etwas reinere Mantelfarbe und ein festeres Kammblatt in die Rubrik Wünsche eingetragen.

1 Mal „vorzüglich“ M. Haß un1 Mal „Hervorragend“ K. Rothe.

Leider blieben die Käfige der silber-schwarzgetupften leer.

Leider nur 8,12 Tiere bei den chamois-weißgetupften von zwei Ausstellern.

Die runden und vor allem weißen Bärte wurden bei den Hähnen herausgestellt. Hier sollte auch etwas mehr auf die Größe und das Gewicht geachtet werden. Nur noch bei wenigen sich grobe schwarze Farbeinlagerungen und den weißen Tupfen zu finden.

Bei den Hennen ist darauf zu achten, dass die Kopffarbe und der Bart nicht zu dunkel werden. Rahmweiß sollte vorherrschen.

Die Schwänze der Hennen sollten nicht so breit fächern und die unteren Steuerfedern nach unten zeigen. 1 Mal „vorzüglich“ für A. Bochmann, 1 Mal „hervorragend“

für A. Bochmann und V. Hoffmann.

Die 5,7 rebhuhnhalsigen Zwerge wurden von zwei Züchtern ausgestellt.

Wünsche gab es in der Bartfarbe und in der Rieselung. Auch der Nerv hätte bei einigen Hennen deutlicher ausgeprägt sein können.

Mit typischen Formen und runden Bärten konnten beide Geschlechter überzeugen.

Auch hier sollte das Standartgewicht im Auge behalten werden. Verdient „vorzüglich“ erhielt ein Hahn von H.-G. Scherf.

 

Eine feine Voliere mit großen silber-schwarzgetupften Thüringern zeigte W. Werner und erhielt damit verdient die Höchstnote.

 

Zum Gedenken an unseren Zuchtfreund W. Wainer wurde ebenfalls eine Voliere präsentiert, die mit „sehr gut“ 94 bewertet wurde.

Die Hennen zeigten zu viel Schwarzanteil im Gefieder.

 

Leider fehlten bei den großen Thüringer Barthühnern und auch bei den Zwergen der gesperberte Farbenschlag, auch die blau-gesäumten, die gold-schwarzgetupften und die gold-blaugetupften Zwerge fehlten.

Es bleibt zu hoffen, dass bei der HSS 2023 in Wutha-Farnroda wieder alle Farbschläge vertreten sind.

 

Bei einigen Zuchten sollte das Standardgewicht beachtet werden.

Nach der Bewertung wurden einige Tiere gewogen, dabei waren einige Tiere, die auch die Toleranz von 10 % deutlich überschritten hatten.

Hier gilt es gegenzusteuern.

 

Ein besonderer Dank gilt wieder Uwe Günther und seinem Team, das für den reibungslosen Ablauf sorgte und die Schau bestens aufgebaut hatte.

 

Danke an Erhard Sticher für seinen Bericht

 

Vereinsmeister 2022 wurden auf der HSS in Nohra:

Hartmut Weigandt große schwarze Thüringer Barthühner mit 386 Punkten

Winfried Werner große silber-schwarzgetupfte Barthühner mit 385 Punkten

Hartmut Weigand schwarze Thüringer Zwerg-Barthühner mit 480 Punkten

 Armin Bochmann chamois-weißgetupfte Zwerg-Barthühner mit 478 Punkten

 Zur Erringung der Vereinsmeisterschaft allen herzlichen Glückwunsch

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