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Schauberichte / Schausaison 2021

***** Landesverbandsschau Erfurt 2021 (12. - 13. November 2021) *****

 

Zur Landesverbandsschau in Erfurt präsentierten sich 48 große Thüringer Barthühner und 64 Thüringer Zwerg Barthühner,

sowie zusätzlich 30 Thüringer Zwerg-Barthühner in der Jugendabteilung dem allgemeinen Fachpublikum.

 

Mein Bewertungsauftrag umfasste den Farbenschlag chamois der Thüringer Barthühner,

sowie die gesamte Klasse der Zwerge, die in 6 Farbenschlägen antraten.

Die Tiere in der Jugendabteilung wurden von Preisrichter Thomas Oberkersch gerichtet.

 

Dass die Thüringer Landesschau in Erfurt beste Bedingungen für Aussteller und Tiere bietet,

zeigt sich immer wieder an der starken Beteiligung zu dieser Schau.

Die angemeldete Sonderschau sichert unserer Rasse eine sehr gute Präsentation

und eine Vielzahl an interessierten Besuchern sowie ein Stück Tradition,

denn was wäre die Thüringer Landesschau ohne unsere schöne Heimatrasse.

 

Im Farbenschlag chamois wurden 16 Tiere der Thüringer Barthühner von 3 Austellern vorgestellt.

Insgesamt zeigte sich die Kollektion recht ausgeglichen mit typischer Landhuhnform,

richtigen Größenrahmen sowie ansprechender Bartfülle und meist gleichmäßigen Tupfenbild.

 

Leider waren zwei Totalausfälle zu beklagen.

Eine Henne versagte in der nötigen Standfreiheit und der typischen Rückenlinie,

eine weitere wurde den Anforderungen im Farbspiel nicht gerecht.

Beide mussten mit unteren Noten vorliebnehmen.

 

Gerade die ausgestellten Hähne wünschte ich mir im Schwanzaufbau geschlossener

und breiter in der Besichelung und Schwanzfeder. Hier und da hätte manchen Hahn ein bisschen mehr Brusttiefe gutgetan.

 

Den gezeigten Hennen hätte zum Teil eine abgerundete Bartform, kürzere Rückenlinie mit mehr Schwung,

sowie ein gleichmäßiger Kammschnitt mehr Punkte in der Bewertung bringen können.

Die Henne mit der Käfignummer 1836 überzeugte in allen Rassefeinheiten und erhielt verdient die Note „Vorzüglich Weißes Band".

 

3 Tiere wurden im Farbschlag rebhuhnhalsig präsentiert, trotz aller Seltenheit konnten die Tiere nicht überzeugen.

Probleme bereiteten vor allem die fehlende Standhöhe und abfallende Haltung der gezeigten Tiere.

 

Die Zuchtschwerpunkte der Rebhuhnhalsigen müssen für die nächsten Jahre auf der Anpassung der eleganten Landhuhnform,

mit freiem Stand und ordentlichen Kopfpunkten liegen.

Dieser attraktive Farbenschlag benötigt dringend weitere Mitstreiter, um nicht ganz den Anschluss an die anderen Farbenschläge zu verlieren.

 

Zwei größere Kollektionen von mehreren Ausstellern konnten wir bei den Zwergen begutachten.

Zum einen die gelben und die chamoisfarbigen Bartzwerge.

Den Rest bildeten die schwarzen Zwerge, die Weißen, Gold-schwarzgetupften und rebhuhnhalsigen Zwerge in kleineren Kollektionen.

 

Die ausgestellten schwarzen Zwerge waren figürlich recht fein,

auch die Bartform und Halskrausen zeigten sich rassetypisch und konnten überzeugen,

jedoch fehlte es der Kollektion insgesamt an Grünglanz im Mantelgefieder.

 

Ein sonst feiner Hahn musste wegen violetter Streifen im Gefieder zurückgesetzt werden.

Die formlich beste Henne war leider in der Gesichtsblüte noch recht unfertig,

bzw. zeigte sie eine schwärzliche Gesichtshaut, eine höhere Bewertung als „sg“ blieb ihr somit verwehrt.

 

Eine klasse Erscheinung in Punkto Typ, Figur, prima Rückenrundung, reiner Mantelfarbe

und vollen runden Bart boten die ausgestellten weißen Bartzwerge.

Alle Tiere gefielen in Top Kondition und Blüte, das war eine super Werbung für diesen selten Farbenschlag.

 

Verdient erhielt Zuchtfreund M. Haß „Vorzüglich Grünes Band" für einen Hahn

und auch die Henne musste sich mit „hv96“ nicht verstecken.

Beide Tiere zeigten das momentan erreichbare in diesen Farbschlag.

 

16 gelbe Thüringer Bartzwerge von 3 Ausstellern lässt hoffen für diesen Farbenschlag.

In der Mantelfarbe sehr unterschiedlich, von hell bis dunkel alles dabei, formlich auch recht durchwachsen.

Herausragend für diesen Farbenschlag immer wieder, die rassetypischen Kopfpunkte mit vollen Bärten

und ausgeprägten Halskrausen.

 

Die Hähne müssen farblich einheitlicher werden nur so erhalten wir auch eine gleichmäßige Mantelfarbe der Hennen.

Bei den Hähnen sollte zusätzlich auch auf den Größenrahmen geachtet werden.

 

Hennen mit ausgeprägten Fettsaum und hellen absetzenden Federkiel sind nicht das Zuchtziel

und gehören nicht in den Ausstellungskäfig oder gar in die Zucht.

Ein Großteil der weiblichen Vertreter hätte in der Körperhaltung waagerechter sein können

und auch an der Steuerfederlänge muss gearbeitet werden,

da die Tiere ansonsten die nötige Eleganz der Rückenlinie vermissen lassen.

Die Schwänze wirken sonst einfach zu kurz und „eingesteckt".

 

Eine Henne von Zuchtfreund M. Haß zeigte das derzeit machbare für diesen Farbenschlag (V EM100).

 

Leider mussten auch zwei Hennen mit der Bewertung ungenügend beurteilt werden.

Eine Doppelzacke im Kammschnitt und eine verdrehte Innenzehe waren hierfür verantwortlich.

 

Trotz aller vorgebrachten Angriffspunkte und Zuchtschwerpunkte wünsche ich mir,

dass der Farbenschlag weiter in der Quantität gezeigt wird, um für alle Beteiligten

eine Sondierung ihres Zuchtstandpunktes zu ermöglichen, denn die gelben Bartzwerge

gehören einfach zu den attraktivsten im Farbkreis unserer einfarbigen Bartzwerge.

 

Unsere getupften Thüringer Zwerg-Barthühner wurden in gold-schwarzgetupft und chamois-weißgetupft vorgestellt.

Unser montanes Sorgenkind die gold-schwarzgetupft machten den Anfang, leider konnten Sie mit ihrem Auftritt nicht überzeugen.

Kritikpunkte dabei waren abfallende Körperhaltung, stark senkende Flügelhaltung und fehlende Standfreiheit.

In beiden Farbschlägen ist auf vorhandene Sporen zu achten.

Im Größenrahmen, in den Bärten und der Tupfengröße konnten die ausgestellten Tiere gefallen.

 

Eine große Kollektion von 22 ausgestellten Tieren erwartete mich, bei den chamois getupften.

Auch hier gab es Licht und Schatten.

In den Vorjahren hat man den Eindruck das sich die Tiere einheitlicher zeigten.

 

Auffallend bei den Hähnen war vor allem die durchgefärbte Besichelung,

die damit verbundene dunklere Grundfarbe und der zu starke Körperbau.

Es mag sein, dass die dunkle Schwanzfarbe gegen Farbstoffschwund in der Grundfarbe vorbeugen kann,

jedoch ist eine dunkle Schwanzfarbe nicht das Zuchtziel.

Hierdurch streute die Mantelfarbe der männlichen Vertreter doch sehr.

Wir streben eine ledergelbe Grundfarbe an, eine rotgelb passt einfach nicht.

Auch in dieser Kollektion gab es einen Totalausfall mit der Note ungenügend wegen ungleichmäßigen Kammschnitts (Doppelzacke)

und einen Vertreter ohne Sporen.

 

Die Hennen insgesamt einheitlicher in der Figur und Größe, wie gewohnt feine Rassevertreterinnen

mit klasse Tupfenbild und Tupfengröße, sowie feinen geschwungenen Rückenlinien, die beindrucken konnten.

Jedoch sollte bei den Hennen mehr Wert auf den Kammschnitt und Zackenbreite gelegt werden,

dies ist zwar kein Hauptrassemerkmal der Thüringer Zwerg-Barthühner, gehört aber zum guten Gesamteindruck dazu.

Die Hennen im oberen Notenbereich präsentierten sich nur mit minimal Unterschieden in der Rassigkeit,

eine feine 0,1 von Zuchtfreund A. Bochmann wurde mit der Note "hv" herausgestellt.

Ein absoluter „Überflieger" für diesen Farbenschlag konnte aber nicht ermittelt werden.

 

Zum Schluss zeigte unser Zuchtwart M. Hellmann noch zwei rebhuhnhalsige Rassevertreter, prima Größenrahmen,

Figur und Schwanzeindeckung beim Hahn.

Die Henne wünschte ich mir etwas freier im Stand, geschwungener in der Rückenlinie und eine Idee zarter in der Rieselung,

ansonsten konnten beide Tiere in den Rassemerkmalen überzeugen.

 

In der Jugendabteilung wurden 4 Kollektionen in Schwarz, Weiß, Gold-schwarzgetupft und Silber schwarzgetupft

unserer Thüringer Bartzwerge präsentiert, insgesamt 30 Tiere.

Die Tiere überzeugten nicht nur in Quantität, sondern auch in der Qualität.

Vorallem die gezeigten Gold-schwarzgetupften waren eine Augenweide und erhielten verdient „Vorzüglich Weißes Band".

Auch die anderen gezeigten Tiere wussten zu überzeugen.

 

Mit so einer Präsentation in Senioren und Jugendabteilung braucht es uns für die Zukunft unserer Rasse nicht Bange, sein!

Gut Zucht an alle Zuchtfreunde, bis zur nächsten Landesschau 2022!

 

 

Es berichtete Zfr. Matthias Apfel

 

 

 

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***** HSS Thüringer Barthühner 2021 in Nohra (27. und 28.November 2021 in Nohra) *****

 

Während viele Schauen und auch die Großschauen in Leipzig und Hannover abgesagt werden mussten,

war es uns möglich die diesjährigen HSS in Nohra auszurichten.

 

Besucher waren nicht zugelassen und die Aussteller waren geimpft und legten einen aktuellen Test vor.

Jeder Austeller hatte sich auf der vom Ordnungsamt geforderten Liste einzutragen um eine mögliche Nachverfolgung sicherzustellen.

 

Ein Dank gilt Zfr. Uwe Günther und seinem Team für den einreihigen Aufbau und den reibungslosen Ablauf der Ausstellung.

Ein Dank geht auch an die Stiftung Landschaftspark Nohra, deren Halle wir zur Ausrichtung der Hauptsonderschau nutzen durften.

 

Erfreulich war unter den gegebenen Voraussetzungen die Meldezahl von 248 Tieren von 29 Züchtern darunter vier Jugendzüchterinnen.

Bei den Großen waren die Farbschläge gelb und gesperbert, bei den Zwergen nur der neue Farbenschlag gold-blaugetupft nicht vertreten.

 

Zur Erinnerung an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder des Vereins, wurde auf den von ihnen gezüchteten Farbenschlag ein Gedächtnispreis ausgespielt,

 

Zum Einsatz kamen die vier Sonderrichter Zfr. Uwe Günther, Zfr. Manfred Hellmann, Zfr. Bernd Schneider und Zfr. Erhard Sticher.

 

Den Anfang machten 8 schwarze Hähne. Leider nicht in der Quantität und Qualität der Vorjahre.

Während die Farbe und der Bart bei allen in Ordnung waren, wurde einigen eine vollere Unterlinie

und einen festeren Kamm in die Spalte über Wünschen eingetragen (hv für Zfr. Volker Rauber ).

 

Bei zahlreichen der 18 Hennen war der Wunsch nach einer gleichmäßigeren Kammzackenbreite auf der Bewertungskarte zu lesen.

Zu kleine und zu schwache Tiere mussten mit der Note g zufrieden sein.

Überragend die beiden V-Hennen von Zfr. Hartmut Weigandt.

 

Die Weißen (1,6) wie gewohnt in feiner Qualität, alle Tiere im sg-Bereich und höher mit durchweg guter orangeroter Augenfarbe,

reiner Mantelfarbe und ansprechender Form.

Kleine Wünsche gab es nur im Schwanzaufbau ( v + hv für Zfr. Stefan Heymel )

 

Aufholbedarf gibt es noch bei den blau-gesäumten. Hier waren 1,5 gemeldet, leider blieben 2 Käfige unbesetzt.

Die verbliebenen 4 Hennen konnten mit Bart und Standhöhe gefallen,

jedoch wurden eine reinere Grundfarbe und ein klarerer Saum als Wunsch auf der Bewertungskarte vermerkt.

 

Bei den drei gold-schwarzgetupften Hähnen waren die Augenfarbe und die goldene Grundfarbe in Ordnung.

Alle drei mussten wegen zu schmaler Sicheln und Wünschen im Sattel sich mit sg 94 begnügen.

 

Besser waren die 8 gezeigten Hennen, die größtenteils eine vorbildliche Halskrause hatten und volle Bärte zeigten.

Ruß und moosige Grundfarbe sind gegenüber der Vorjahre weniger geworden.

Bei einigen Tieren wurde ein klareres Zeichnungsbild als Wunsch vermerkt.

Richtungsweisend die beiden Hennen (2 x v)  von Rudolf Stanitzek.

Hier brachten vier Aussteller ihre Tiere in die Käfige.

 

Am stärksten war der silber-schwarzgetupfte Farbenschlag mit 12,15 Tieren von 4 Ausstellern vertreten.

Hähne mit zu unreinem Silber und zu losen Sicheln mussten Punktabzüge in Kauf nehmen.

Auch zu große und zu instabile Kämme waren zu sehen.

Die Bärte waren schön gerundet und mit wenigen Ausnahmen im geforderten Schwarz.

Auch die Hennen wussten zu gefallen, keine unter sg 93.

 

Überzeugend in allen Rassemerkmalen und Tupfenbild die Hennen in Käfig 65 und 73,

die zu Recht die Höchstnote erhielten.

Häufiger wurde vom Preisrichter zu offener Schwanzaufbau als Wunsch vermerkt.

Im Silber waren die Hennen den Hähnen überlegen. ( 2 x v, 2 x hv für Zfr. Winfried Werner, hv für Marius Buchmann).

 

11,11 chamois-weißgetupfte Tiere wurden von 4 Züchtern gemeldet. Leider blieben auch 4 Käfige leer.

Sorgenkind bei den großen Thüringern sind die Hähne dieses Farbenschlages.

Überzeugen konnten sie zwar durch ihre orangerote Augenfarbe und die weißen runden Bärte,

aber zahlreiche Tiere zeigten noch recht viel schwarz in den Tupfen und Sicheln, auch sah man recht große Kämme.

Gefordert ist ein knapp mittelgroßer Einfachkamm.

 

Bei den Hennen hatten sich zwei silberne Hähne eigeschlichen, die ab nur von durchschnittlicher Qualität waren.

Die Form und das Tupfenbild passte bei den meisten Hennen,

jedoch hatten einige mit zu losen Kämmen zu kämpfen.( v für Zfr. Winfried Werner, 2 x hv für  ZG Schubert)

 

Zwei Austeller zeigten 3,6 rebhuhnhalsige Barthühner.

An der Größe konnte man die beiden Linien erkennen.

Zwar zeigten die Tiere der einen Linie feine Rieselung und gute Nervzeichnung,

aber die Tiere waren schon im oberen Größenbereich.

Tiere mit abfallender Haltung und Hähne mit unreinem Bart mussten mit unteren Noten vorliebnehmen. (V für ZG Schubert )

 

 

Es berichtete Zfr. Erhard Sticher

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